Editorial im Januar 2025
Liebe Leser,
wen interessiert es nicht, was 2025 auf uns zukommt? Ich meine damit, was Gott schickt oder zulässt und uns damit sagen will. Das ist beruhigend für den, der an ihn glaubt. Denn er weiß, dass dieser der die Menschen liebende Gott ist, den wir im Credo als „allmächtig“ bekennen. Das relativiert unsere Ängste vor Krankheit, Einsamkeit, Krieg und Lebensende in der Gewissheit seiner Aussage, „Ich bin bei euch alle Tage bis zum Ende der Welt“.
Dieser Gott kann mit seinem Namen (am Fest „Jesu Namen“ am 3. Januar) angerufen werden. Er ist Mensch geworden und hat sich durch seine Taufe mit uns solidarisiert. Er kann denen, die ihn anrufen, helfen. Das bestätigen vor allem verfolgte Christen, z.B. jene, die in Nordkorea, China oder sonst wo eine Hölle erleben. Sie übersteigt menschliche Kräfte.
Die Initiative „Open Doors“, welche den Verfolgungsindex der Christen weltweit herausgibt, berichtet, dass Verfolgte als erstes um ein Gebet bitten. Wir wissen damit, welche Kraft vom Gebet ausgeht.
Es geschehen Wunder!
Hat man doch schon in der Verfolgungszeit der ersten drei Jahrhunderte im römischen Reich davon gesprochen, dass auf einen Verfolgten bis zu hundert neue Anhänger für Christus gewonnen werden als Frucht dieser Verfolgung. Wir können hoffen, dass in Nordkorea, China und in anderen Ländern mehr Menschen Christus entdecken. Sicherlich ist in diesen Ländern die Zahl der Christen sehr viel höher, als in Erhebungen und Statistiken zum Ausdruck kommt.
Das lässt erhoffen, dass nicht nur diese, sondern auch jene, die vom erwarteten Paradies durch künstliche Intelligenz (KI) und den Fortschritt der Technik (Roboter) enttäuscht sind, ernüchtert zum Nachdenken kommen. Denn KI und Roboter ersetzen Liebe und Zuwendung nicht. Aber Enttäuschung kann auch das Ende der (Selbst)Täuschung herbeiführen, wie ein deutscher Bischof festgestellt hat. Das könnte für uns heilsam sein, wenn die Getäuschten die menschliche Größe haben und bekennen, wenn sie sich getäuscht haben. Das Heer der Enttäuschten nimmt zu. Gott zwingt uns die Erkenntnis, dass der Mensch sich nicht selbst erlösen kann, nicht auf. Er bleibt ein Gott der Freiheit und zugleich der Liebe. Er, der sogar seinen Verräter Judas mit „mein Freund, mit einem Kusse verrätst du den Menschensohn“, angesprochen hat, ist derselbe, der ihn nicht gehindert hat, seinem Leben ein Ende zu setzen.
Am Beginn des neuen Jahres 2025 können wir die hilfreich ausgestreckte Hand Jesu ergreifen und unserem Leben eine Wende geben. mit den besten Grüßen aus Kaufering
Ihr
Hubert Gindert