Editorial im Mai 2025
Liebe Leser,
keine Zeit war weltweit so verworren wie die unsrige. Die sogenannten Experten, von denen sich manche einen Beitrag zur Lösung der politischen und wirtschaftlichen Probleme erwarten, widersprechen sich manchmal diametral. So geschieht es derzeit in der Frage eines gigantischen Kredits der neuen Bundesregierung.
Auf der Titelseite der Augsburger Allgemeinen Zeitung (AZ) vom 15.03.25 steht die Frage „Nach Corona: Sind wir auf eine neue Pandemie vorbereitet?“ Es ist klar, einer verängstigten Bevölkerung kann man besser Sanierungsmaßnahmen verkaufen.
Wir schlagen uns auch mit alten Problemen herum, die wir seit Jahrzehnten weggeschoben haben. Das hat z.B. mit dem Krieg Putins gegen die Ukraine zu tun. Der ehemalige Europaabgeordnete Bernd Posselt verdeutlicht das in seinem Beitrag: „Findet Europa zu sich selbst? Das Atlantische Bündnis liegt im Koma und niemand weiß, ob es jemals daraus erwacht“ (Tagespost, 13.03.25). Posselt bezieht sich hier auf Ereignisse vor 80 Jahren. Damals wurde, wegen der militärischen expansiven Bedrohung durch den Weltkommunismus, eine gemeinsame Verteidigungsarmee der Europäer ernsthaft erwogen. Aber die Europäer verließen sich dann auf den bequemeren und billigeren Schutzschild der Amerikaner. Er entfällt aber in unserer Zeit. Mit dem Realismus zu leben, kann unbequem sein! Der Monat Mai ist von unserer Kirche der Gottesmutter Maria geweiht. Er erinnert an ihren fürsorglichen, warmherzigen Hinweis: „Sie haben keinen Wein mehr“, und weiter an ihr klares Wort: „Was er euch sagt, das tut“! Es ist eine Sprache, welche die Menschen heute vermissen. Sie bräuchten sie aber dringend!
Diese Gesellschaft versucht, die Schöpfungsordnung von Mann und Frau zu ändern und eine neue Sicht des gleichmacherischen Menschen zu installieren. Auch mit Hilfe der Sprache! Das spüren zuerst die Kinder und die Ehepartner. Sie müssen auf die Wärme, das Lächeln und die Hingabe der Frau verzichten, obwohl das Ähnliches bei ihnen hervorrufen würde. Es ist nicht die angestrebte vermännlichte Frau, die der Welt abgeht, sondern die Mütterlichkeit, die ihr Vorbild in der Jungfrau Maria hat, zu der sich Menschen weltweit in ihren Nöten flüchten. Gemeint ist jene Maria, die unter dem Kreuz stehenblieb, als alle seine Jünger und Freunde außer Johannes davonliefen.
Der Monat Mai lädt uns dazu ein, die Eigenschaften der Gottesmutter wieder zu entdecken und so verschüttete Eigenschaften „moderner“ Frauen für unsere heutige Gesellschaft wieder zurückzugewinnen. Mit den besten Grüßen aus Kaufering
Ihr
Hubert Gindert